Die Eigenschaften der Kaffeekirsche
Feuerrot oder knallgelb: So leuchten die Früchte des Kaffeebaumes, wenn sie reif sind. Bis es so weit ist, dauert es bis zu zehn Monate. Und bis die fertig gerösteten Kaffeebohnen in deiner Kaffeemaschine landen, vergeht nochmal einige Zeit. Am Beginn von all dem steht aber auf jeden Fall eine schneeweiße Blüte.
Von der Kaffeeblüte zur Bohne
Bis zu 40.000 Kaffeeblüten bedecken einen einzelnen Kaffeestrauch. Diese Pracht währt aber nicht lange: Kaffeeblüten blühen nur rund vier Tage lang. Dementsprechend schnell muss es bei der Befruchtung gehen. Bis auf Coffea Arabica – sie ist ein Selbstbestäuber – sind alle Untergattungen des Kaffees bei der Fortpflanzung auf fremde Hilfe angewiesen, brauchen also Wind oder Insekten. Haben die ihre Arbeit gemacht, entwickeln sich die Früchte des Kaffeebaumes, auch Kaffeekirschen genannt.
Eine einzelne Frucht enthält üblicherweise zwei Samen, die wir als Kaffeebohnen kennen. In seltenen Fällen ist das Pärchen zusammengewachsen oder es hat sich überhaupt nur ein kugelförmiger Samen entwickelt. In diesem Fall ist von einer "Perlbohne" oder "Peaberry" die Rede.
Ob nun zwei oder eine Bohne: Jeder Samen ist von einer dünnen Schale geschützt, dem sogenannten "Silberhäutchen". Darüber liegen die Pergamenthaut mit Fruchtschleim ("Mucilage") sowie die Pulpe und die Kirschhaut. Dieses "Drumherum" spielt bei der späteren Aufbereitung des Kaffees eine sehr wichtige Rolle.
Das Innere einer Kaffeebohne
Was genau in einer Kaffeebohne drinsteckt, ist noch nicht restlos geklärt. Das liegt vor allem daran, dass die Inhaltsstoffe je nach Herkunft und Wachstumsbedingungen, Sorte, Verarbeitung und Röstung stark variieren. Fest steht, dass eine Bohne über 1.000 verschiedene Stoffe enthält. Der bekannteste darunter ist natürlich das Koffein, aber es finden sich u.a. auch Trigonelline, Saccharose, Proteine und Fette darin, die als Geschmacksträger für die unterschiedlichsten Aromastoffe fungieren.
Besonders wichtig sind auch die feinen Säuren, die erst in der reifen Kaffeekirsche voll ausgebildet sind. Deswegen gilt: Je höher der Anteil an reifen Früchten, desto besser die Qualität des Kaffees. Unreife und überreife Kirschen würden den Geschmack negativ beeinflussen, deswegen werden sie nach der Ernte aussortiert.
Was unterscheidet Arabica und Robusta?
Ihr volles Aroma entfalten die Bohnen erst durch die Röstung, wodurch sie auch ihre typisch braune Färbung annehmen. Im natürlichen Zustand sind die Bohnen mattgrün bis blaugrau. Charakteristische für den Samen ist der Riss an seiner abgeflachten Seite. Bei Arabica-Bohnen ist dieser Einschnitt geschwungen, bei Robusta-Bohnen schnurgerade. So lassen sich die beiden wichtigsten und wirtschaftlich bedeutendsten Kaffeearten ganz einfach auseinanderhalten.
Außerdem unterscheiden sie sich optisch durch ihre Größe und Form: Die ovalen Arabicas werden 0,8 bis 1,5 Zentimeter lang, die eher rundlichen Robustas sind mit 0,5 bis 0,8 Zentimeter etwas kleiner.
Welche Kaffeesorten gibt es noch?
Coffea Liberica und Coffea Excelsa, zwei weitere Sorten, haben auf dem Weltmarkt weniger Bedeutung. Sie werden nur in einigen Ländern Afrikas kultiviert und direkt vor Ort konsumiert. Diese Sorten entsprechen nicht den international geforderten Ansprüchen. Eine von Natur aus koffeinfreie Sorte ist die Coffea Charrieriana. Sie wurde in Kamerun entdeckt und zu Forschungszwecken verwendet. Auf dem europäischen Markt ist diese Sorte aber unbedeutend.