Was ist Robusta-Kaffee?

Coffea Canephora mit ihrer wohl bekanntesten Varietät, dem Robusta-Kaffee, ist nach Coffea Arabica die zweitwichtigste Kaffeeart der Welt. Der Weltmarktanteil beläuft sich auf ca. 30 Prozent, die wichtigsten Anbauländer liegen im Westen Afrikas und in Südostasien. Im Gegensatz zu Arabica-Bohnen wächst Robusta-Kaffee auch in Höhen unter 800 Meter Seehöhe, weswegen er auch Tiefland-Kaffee heißt. Zudem ist diese Unterart weniger anfällig für Krankheiten, verträgt heißeres Klima und höhere Niederschlagsmengen.

Im Gegensatz zu Arabica reifen Canephora-Pflanzen langsamer – genau gesagt haben sie eine Reifezeit von 9 bis 11 Monaten. Diese lange Wartezeit macht der Robusta-Kaffee aber mit seinem hohen Ertrag wett. Mit der Geschmacksvielfalt von Arabica-Bohnen kann Robusta-Kaffee allerdings nicht mithalten. Das mag auch daran liegen, dass Coffea Arabica mit 44 Chromosomen doppelt so viele Erbinformationen besitzt wie sein Verwandter aus dem Tiefland mit lediglich 22 Chromosomen.

Robusta- und Arabica-Bohnen lassen sich grundsätzlich beide sehr dunkel rösten. Robusta-Kaffee besticht dann mit einer kräftigen und nicht so säurelastigen Note. In Espresso-Mischungen ist Robusta darum ein geschätzter Bestandteil: Je höher der Robusta-Anteil, desto "italienischer" schmeckt der Kaffee. Bei der Extraktion von Robusta-Bohnen entsteht außerdem eine reiche und dichte Crema, die von Baristas sehr geschätzt wird. Dazu kommt der im Vergleich zur Arabica-Bohne doppelt so hohe Koffeinanteil von rund 2,2 Prozent.

Klassische Robusta-Bohnen verfügen nicht über die breite Palette an feinen Fruchtsäuren. Sie schmecken eher strohig, holzig oder erdig und manchmal sogar etwas muffig. Deshalb wurde die Canephora-Varietät Coffea Robusta zunächst nur in Gebieten angebaut, in denen kein Arabica-Kaffee wuchs. Im Laufe der Zeit wurde die Pflanze durch Kreuzungen aber verbessert. Mittlerweile lassen sich mit Robusta-Bohnen beeindruckende Kaffee-Qualitäten mit nussigem Geschmack und vollem Körper erzielen.