Vielfalt in Tassen: Alles, was du über schwarzen Kaffee wissen musst!
Wir lieben Kaffee. Und das ganz besonders wegen seiner unnachahmlichen Vielfalt. Die Welt des Kaffee-Genusses ist mittlerweile so groß, dass wir uns manchmal gar nicht entscheiden können, wie wir unseren Kaffee genießen wollen. Da mutet es fast schon abenteuerlich an, wenn jemand seinen Kaffee am liebsten „schwarz“ trinkt.
Doch das Abenteuer beginnt genau hier! Denn schwarzer Kaffee ohne Milch, ohne Zucker, „ohne alles“ ist Kaffee in seiner reinsten Form und ein wahres Geschmackserlebnis. Genau diesen Geschmack lassen wir in der Black Coffee Week hochleben – und verraten dir, was du in deinem schwarzen Kaffee alles „erschmecken“ kannst!
Wie schmeckt Kaffee?
Wer sich schon einmal intensiver mit dem Kaffee in der Tasse beschäftigt hat, weiß: Kaffee ist nicht gleich Kaffee. Je nach Anbaugebiet, Kaffeesorte, Röstverfahren und auch Alter der Kaffeebohnen finden sich die unterschiedlichsten Aromen in purem, schwarzem Kaffee. Profi-Baristas und Röstmeister*innen können oft schon nach wenigen Kostproben das komplexe Geschmacksprofil eines Kaffees erkennen. Für Laien ist das deutlich schwieriger. Immerhin sind etwa 800 verschiedene Aromavarianten von Kaffee bekannt, um einiges mehr als etwa bei Wein und Käse. Und wie bei Alkohol und anderen Genussmitteln kann man auch bei schwarzem Kaffee die unterschiedlichen Geschmäcker mit einem Aromarad beschreiben.
Ein Aromarad ist so etwas wie ein Spickzettel für deine Geschmacksknospen. In der Mitte einer kreisförmigen Grafik findest du die Grundaromen wie blumig, fruchtig, süß oder nussig. Von da aus verzweigen sich die verschiedenen Aromen weiter und werden noch spezifischer. „Fruchtig“ kann zum Beispiel Zitrus- oder Beerennoten beinhalten, während „Süß“ etwa nach Karamell oder Honig schmecken kann. Auch Schokolade, Gewürze und sogar Tabaknoten lassen sich in schwarzem Kaffee entdecken und spiegeln das Anbauprofil und die Verarbeitung der Kaffeebohnen wider. Schwarzer Kaffee ist also auch eine kleine Weltreise für deinen Gaumen. Probiere es doch einmal mit deinem Morgenkaffee – was kannst du schmecken?
Wie verkostet man schwarzen Kaffee?
Womit wir gleich beim nächsten Thema wären: der richtigen Verkostung von Kaffee (Kaffeeröstereien wie wir bei J. Hornig nennen es „Cupping“). Klarerweise lässt sich nur in schwarzem Kaffee auch wirklich der volle Geschmack der Kaffeebohnen schmecken. Beim Verkosten von Kaffee ist es also wichtig, dass dein Kaffee möglichst unbeeinflusst in der Tasse landet. Hier ein paar Tipps dafür:
- Verwende immer frische Kaffeebohnen und am besten weiches Wasser. Ist dein Wasser eher hart und kalkhaltig, lohnt sich vielleicht ein Wasserfilter.
- Brühe deinen Kaffee nicht zu heiß auf, da er sonst verbrannt schmecken kann.
- Lass deinen Kaffee nicht zu lang stehen. Je mehr er abkühlt, desto mehr Aroma verliert er.
Für das richtige Verkosten sollte dein Kaffee etwa 60 Grad Trinktemperatur haben. Zuerst solltest du ausgiebig an deinem Kaffee riechen – denn die Nase trinkt immer mit und lässt dich noch viel mehr Aromen wahrnehmen. Dann nimmst du kleine Schlucke und lässt den Geschmack des Kaffees eine Weile in deinem Mund entfalten. Nicht jedes Aroma wirst du sofort bemerken, darum solltest du diesen Vorgang mehrfach wiederholen. Achte auch auf das Mundgefühl, die Crema und den Abgang. So erhältst du einen vollmundigen Gesamteindruck deines schwarzen Kaffees!
Mein Kaffee schmeckt nicht. Woran kann das liegen?
Natürlich kann es immer einmal passieren, dass dein schwarzer Kaffee nicht schmeckt. Manchmal kann der Geschmack sogar richtig unangenehm sein. Welche Ursachen das haben kann, haben wir dir hier zusammengestellt:
- Der Kaffee schmeckt bitter: Häufig ist eine Überextraktion an einem bitteren Kaffeegeschmack schuld. Das heißt, dass das Wasser zu lang mit dem Kaffeepulver in Kontakt war und die Bitterstoffe herausgelöst hat. Du verhinderst das, indem du die Brühzeit reduzierst. Auch ein gröberer Mahlgrad des Kaffeepulvers kann helfen.
- Der Kaffee schmeckt verbrannt: Ein verbrannter Geschmack liegt oft an den Bohnen selbst, etwa wenn sie zu lang geröstet wurden. Aber auch zu heißes Wasser beim Brühen kann schuld sein. Ideal ist darum eine Brühtemperatur von ca. 90 Grad.
- Der Kaffee schmeckt sauer: Im Gegensatz zum bitteren Kaffee ist an einem sauren Kaffee meist eine Unterextraktion schuld. Das Kaffeepulver war also zu grob gemahlen oder wurde zu kurz überbrüht. Eine feinere Mahlung und eine Variation der Brühzeit kann das verhindern. Auch die Lagerung deiner Kaffeebohnen solltest du bei saurem Kaffee überprüfen, denn Kaffee nimmt gern Gerüche anderer Lebensmittel an.
- Der Kaffee schmeckt schal: Schaler Kaffee kommt oft von alten Kaffeebohnen oder der frischgebrühte Kaffee stand einfach zu lang an der Luft. Kaffee genießt man darum immer so frisch wie nur möglich – das gilt für die Bohnen wie für die Tasse!
Schwarzer Kaffee ist langweilig? Sicher nicht!
Du siehst also: In einer Tasse schwarzem Kaffee steckt viel mehr, als man auf den ersten Blick ahnt. Natürlich mögen wir unser Lieblingsgetränk auch gerne mit Milch und Zucker, aber ein Durchkosten verschiedener Sorten kann Überraschendes zu Tage fördern. Versuch deinen Lieblingskaffee also mal ganz „ohne“ – oder nimm an einem unserer Barista-Kurse teil und erfahre, wie du das Beste aus deinen Kaffeebohnen herausholst. Frei nach Karl Lagerfeld: Mit einem „kleinen Schwarzen“ kann man nichts falsch machen!